Das Haus Zamis 005 - Des Teufels Günstling by Ralf Schuder & Uwe Voehl & Susan Schwartz

Das Haus Zamis 005 - Des Teufels Günstling by Ralf Schuder & Uwe Voehl & Susan Schwartz

Autor:Ralf Schuder & Uwe Voehl & Susan Schwartz [Schuder, Ralf & Voehl, Uwe & Schwartz, Susan]
Die sprache: eng
Format: epub
Tags: Horror, Mystery, Dorian Hunter, Dämonenkiller, Coco Zamis
Herausgeber: Zaubermond
veröffentlicht: 2012-04-10T00:00:00+00:00


4. Kapitel

Ein Freund, dachte ich, es scheint fast so.

Manuel Riedl war mir sympathisch, wenngleich er vom Aussehen her überhaupt nicht mein Typ war.

Ich dachte kurz an Manfred; er war wohl abgehauen, nachdem ich so unerwartet in der Geisterbahn verschwand. Eine Möglichkeit, ihn wiederzufinden, hatte ich kaum, also konnte ich ihn nicht befragen.

Nachdem ich Manuel Riedl losgeworden war, ging ich auf eigene Faust auf Erkundung. Ich suchte zuerst den Plärrer auf, aber die Geisterbahn war geschlossen, und die Polizei war immer noch zugange. Da konnte ich vorerst nichts machen. Also machte ich mich auf den Weg zur Fuggerei, um mich dort umzusehen. Wenn es einen Zusammenhang gab, war Cora möglicherweise dorthin verschleppt worden. Ich besorgte mir einen kostenlosen Stadtführer an der Rezeption; der Weg konnte gut zu Fuß bewältigt werden. Über die Fußgängerzone am Königsplatz, zum Rathausplatz und von dort über den Perlachberg zur Jakoberstraße.

Die Fuggerei war nicht schwer zu finden; eine Stadt in der Stadt mit eigener Mauer. Die Häuser kamen mir modern vor, und ein Blick in den Führer klärte mich darüber auf, dass der Großteil der Sozialsiedlung im Zweiten Weltkrieg zerbombt und danach nicht nur wiederaufgebaut, sondern auch vergrößert worden war. Es war irgendwie ein idyllischer Ort, mit den bäuerlich wirkenden, einfachen Häuschen, gelb angestrichen mit grünen Fensterläden, von Weinlaub und Efeu umrankt. An dem Häuschen Mittlere Gasse Nummer 14 war eine Gedenktafel angebracht. Zwölf Jahre lang hatte hier der Maurer Franz Mozart, Urgroßvater von Wolfgang Amadeus, gelebt. Er war wegen einer unehrbaren Tat in bittere Not geraten; er hatte nämlich die Leiche eines Scharfrichters begraben und daraufhin keine Aufträge mehr erhalten.

Gleich daneben, mit der bezeichnenden Nummer 13, befand sich das Fuggereimuseum – und es war geschlossen, trotz der Hinweistafel, die eine täglichen Öffnungszeit von 9 bis 18 Uhr verkündete. Und es war kein Mensch auf den Straßen zu sehen, nicht einmal Polizisten oder Touristen. Es gab auch keine Absperrung. Es war so still, als wäre die gesamte Siedlung verlassen, egal, wohin ich ging.

Und trotzdem hatte ich das Gefühl, hinter Gardinen und durch Türspalten hindurch beobachtet zu werden. Ich war ein Fremdkörper, der nicht hierher gehörte. Erneut verfluchte ich meine Hilflosigkeit, meine tauben Sinne. Wenn mich jetzt ein Dämon angriff, konnte ich mich nicht wehren. Ich würde es nicht einmal spüren, wenn er sich näherte.

Zudem wurde es allmählich dunkel. Früher hatte mir die Dunkelheit nichts ausgemacht. Aber jetzt ...

Ich sah ein, dass ich ohne fremde Hilfe nicht weiterkam. Ich musste mich irgendwie an Manuel Riedl halten, er interessierte sich ja für das Okkulte. Vielleicht sollte ich ihm erzählen, dass ich eine unheimliche Erscheinung gesehen hätte, nun eines Besseren belehrt sei und Angst hätte, wie Cora zu verschwinden.

Das schien mir kein schlechter Plan zu sein. Vielleicht sollte ich ihn vom Hotel aus anrufen, das verängstigte Mädchen spielen und seinen Beschützerinstinkt wecken. Zugleich musste ich deutlich machen, dass ich noch in der Nacht nach Cora suchen wollte. Als neugieriger Reporter würde er sich das nicht entgehen lassen wollen. Am besten brachen wir in das Museum ein, um nach Spuren zu suchen.



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